Martina Kranenburg
Am 8. und 9. November stellt Martina Kranenburg mit realistischen Zeichnungen in der Galerie aus.
Martina Kranenburg, Emst, hat eine Faszination für visuelle Details.
Kleine, alltägliche Dinge, kurze Momente und Emotionen. Aber auch Haut, Federn, Haare und Oberflächen wie Baumrinde und Stein. Martina sieht viel Schönheit in schönen Dingen und Momenten, aber auch im Düsteren, in Traurigkeit, Wut und Schmerz.
Sie möchte diese Details in ihrem Kopf als Bilder festhalten. Aber das klappt nicht so detailliert, wie sie es sich wünscht. Deshalb macht sie es auf Papier oder in einem Bild. Auf diese Weise kann sie es teilen, stillhalten, verlangsamen, vergrößern, aber auch verarbeiten. Im Prozess des Einfangens wird es mehr und mehr zu einem Teil ihrer inneren Erfahrung. Es ist eine intensive Interaktion mit der Welt um sie herum.
Martina sucht gerne nach Informationen über das, was sie einfängt. Ein Beispiel ist die Haut. Schon an der Willem de Kooning Academy in Rotterdam hat sie sie auf Fotos, in Gips und in Gummi festgehalten. Jetzt macht sie es auf Papier, in Zeichnungen. Sie liest über die Haut: wie funktioniert sie, aus wie vielen Schichten besteht sie? Was macht sie? Wissenschaftlich, aber auch gefühlsmäßig? Welche kulturelle Bedeutung hat sie? So wird ihr Wissensdurst gestillt, während sie Kunst macht.
Das Thema der Serie von Zeichnungen, die Martina zeigt, ist ‚Antipose‘. Sie dreht sich um gestohlene, kleine Momente. Alltägliche Momente, die in der Regel nicht festgehalten werden, die aber ihrer Meinung nach viel Schönheit und vor allem Intimität enthalten. Martina vergrößert sie und gibt einen Einblick in ihre Erlebniswelt. Ehrliche, realistische Zeichnungen, auch als Gegengewicht zu den perfekten Fotos, mit denen wir den ganzen Tag konfrontiert werden. Martina entscheidet gerne selbst, was ihr gefällt.